Kriege, Terrorismus, Separatismus, Nationalismus - was stimmt nicht in der Welt?

Über dieses Thema sprach Dr. sc. André Brie am 21. November auf einer Veranstaltung des Kreisvorstandes der LINKEN im Metropol. Die genannten Kategorien sind eng verbunden mit solchen Erscheinungen im nationalen und internationalen Geschehen wie Tod und Zerstörung, Ausbeutung und Unterdrückung, ungeheurer Reichtum und bittere Armut sowie Flucht und Vertreibung, um nur einige zu nennen.

Der Redner begann seinen Vortrag mit dem Satz: „Es stimmt so gut wie nichts in der Welt“. Als einzige Ausnahme hierzu führte er Kolumbien an, wo der Jahrzehnte dauernde Kampf zwischen der Befreiungsfront FARC und den Regierungstruppen beendet und Frieden geschlossen wurde.

Nach einer kurzen Darlegung über seine Reisen in die irakischen Kurdengebiete gab er einen Überblick über die Situation im Nahen und Mittleren Osten. Der sogenannte Islamische Staat (IS) ist weitgehend besiegt. Die irakischen Großstädte Kirkuk und Mossul wurden zurückerobert, und damit ist der Irak wieder fast in den Händen der Regierung.

Das am stärksten in diesem Gebiet vom Krieg betroffene Land ist Syrien. Alle bisherigen Versuche, diesen zu beenden und wieder normale Verhältnisse zu schaffen, ich erwähne nur die 2015 von der UNO organisierte Wiener Außenministerkonferenz, schlugen fehl.

Von den gegenwärtig bzw. in der jüngsten Vergangenheit in dieser Region geführten Kriegen seien erwähnt: der über 40 Jahre anhaltendende Krieg in Afghanistan, die Kriege Israels gegen den von Palästinensern bewohnten Gazastreifen und die vom Referenten als besonders dramatisch bezeichneten Auseinandersetzungen im Jemen.

Wenn auch, wie schon erwähnt, der IS weitgehend besiegt ist, so werden doch durch seine Anhänger terroristische Anschläge durchgeführt. Erinnert sei nur an die auf einem Berliner Weihnachtsmarkt.

Terrorismus erfolgt aber auch, wie das Beispiel der muslimischen Rohingya in Myamar, dessen Bevölkerung überwiegend Buddhisten, zeigt, aus religiösen Gründen und das in einem Land, dessen Ministerpräsidentin Trägerin des Friedensnobelpreises ist. Hunderttausende von ihnen haben nach brutaler Verfolgung Schutz in dem benachbarten Bangladesch gesucht.

Das aktuellste Beispiel für den Separatismus ist gegenwärtig das Bemühen der spanischen Region Katalonien um einen eigenen Staat, womit sie aber auf den heftigen Widerstand der Zentralregierung stößt. Als weitere Beispiele seien aufgeführt: Das Bestreben Schottlands, sich im Zusammenhang mit dem Brexit von Großbritannien zu trennen, der Zerfall Jugoslawiens zu Beginn der 1990er Jahre, die Trennung des Kosovo von Serbien, der Kampf prorussischer Separatisten im Osten der Ukraine und die Ausrufung der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie in Afrika die Gründung des Staates Südsudan.

Zum Nationalismus neigen nach Ansicht des Autors in Europa Polen und Ungarn, was sich nicht zuletzt auch in der Haltung zur Flüchtlingsproblematik zeigt. Auch in Deutschland sind bestimmte Ansätze nicht zu übersehen. Ausdruck des Nationalismus ist auch der Ausspruch des amerikanischen Präsidenten Trump „America first“.

André Brie stellte für die weitere Entwicklung in der Welt drei Aufgaben heraus, zu deren Erfüllung DIE LINKE einen Beitrag zu leisten hat. So gilt statt der Bewunderung für die EU, die er selbst in vielen Ländern erlebt hat, sich für deren positive Entwicklung einzusetzen.

Zweitens gilt es, sich für eine alternative, eine solidarische Weltwirtschaft einzusetzen.

Drittens ist eine wirkliche Friedenspolitik erforderlich. Dabei ist nicht nur an das Verbot von Waffenexporten gedacht, sondern Russland ist mit mehr Achtung zu begegnen.

 

Friedrich Schütz