Gedenken an Ernst Thälmann

Am 18.08.1944 wurde Ernst Thälmann im Konzentrationslager Buchenwald ermordet. Diesem Todestag gedachten Mitglieder und Sympathisant*innen der LINKEN am 18.08.2017 am Ehrenmal für Ernst Thälmann auf dem Friedhof in Calbe. Blumen hatte die Landtagsabgeordnete Eva von Angern mitgebracht. Sie sprach auch vor uns und für uns am Ehrenmal. Zu DDR-Zeiten war Sie noch ein Kind und entwickelte so ein positives Verhältnis zu Thälmann. Für sie ist Thälmann vor allem ein Antifaschist und ein Mensch, der für seine Überzeugung starb.  Vielen bekannt sind seine prophetischen Worte: „Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!“ Wir sollten seiner gedenken, weil die Rechte und mit ihr faschistisches Gedankengut wieder auf dem Vormarsch sind in Deutschland und überall auf der Welt. 

Man hätte noch viel mehr sagen können: Dass Thälmann Vorsitzender der KPD und Reichstagsabgeordneter war. Dass er als Konsequenz aus den blutig niedergeschlagenen Nachkriegsaufständen versuchte, die KPD zu einer Partei neuen Typus zu entwickeln, die in der Lage wäre, Volksaufstände erfolgreich zur Revolution zu führen. Thälmann konnte Menschen begeistern und mobilisieren. Die SPD und ihre Mitglieder wurden nach den Maiunruhen 1929 im Berliner Wedding wegen ihrer verständnisvollen Haltung gegenüber dem brutalen Vorgehen der Polizei als „Sozialfaschisten“ bezeichnet. Sicher ein weiterer Grund, weshalb der Vorschlag an die SPD zum Generalstreik nach der Ernennung von Hitler zum Reichskanzler durch den Reichspräsidenten Hindenburg von dieser abgelehnt wurde.

Googelt man heute zu Ernst Thälmann, findet man auch solche Beiträge im Netz wie: „Warum wir Thälmann nicht ehren sollten“ (Schrödter, Forschungsverbund SED-Staat an der FUB) oder den Antrag, das Thälmann-Denkmal in Berlin in tausend Stücke zu sprengen (Junge Liberale). Daneben die Informationen über Stolpersteine in Berlin und Hamburg für Thälmann, aber auch die lange Geschichte der Prozesse bzw. Prozessversuche gegen einen der mutmaßlichen Thälmann-Mörder SS-Mann Otto.  Letztere verdeutlicht noch einmal die antikommunistische Grundhaltung der BRD, die immer wieder "blind auf dem rechten Auge“ war und ist.

Die Geschichte führt zum Heute und zu der Frage, wie soll unsere Gesellschaft zukünftig aussehen? Welche Visionen hat die LINKE für die Veränderung von Deutschland in einer sich rasant verändernden Welt, die auch zukunftsfähig sind?

Angelika Trensch