Chef des Jobcenters beim Frühstück mit Links

Am Montag, dem 29. Mai 2017, fand in gewohnter Weise ein „Frühstück mit Links“ im Wahlkreisbüro von Birke Bull-Bischoff und Jan Korte statt. Diesmal mit besonderen Gästen: dem Leiter des Jobcenters des Salzlandkreises, Thomas Holz und seiner neuen Mitarbeiterin Frau Hartmann. Außerdem folgten acht Gäste, zum Teil selbst ALG II Bezieher, unserer Einladung. Herr Holz begrüßte die kleine Gesprächsrunde, die ihm die Möglichkeit gab, gezielt in seiner ruhigen und sachlichen Art, Fragen zu beantworten.

Zur Diskussion stand unter anderem das Thema „Warum gibt es so viele Arbeitslose im jugendlichen Alter?“ Herr Holz verdeutlichte, dass gerade in speziellen Berufen, wie im Erzieherinnen- und Pflegebereich sowie in handwerklichen Berufen händeringend nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesucht wird. Gerade in diesen Bereichen wird der jetzige Mindestlohn von 8,84€ von den Bewerbern als zu gering angesehen. Was viele aber nicht wissen, diese geringe Entlohnung gilt nur für die jeweilige Probezeit. Sollte sich der Bewerber oder die Bewerberin als geeignet herausstellen, erhöht sich natürlich der Verdienst dementsprechend.

Ein weiteres Thema: die 1€-Jobs. Im gesamten Salzlandkreis gibt es in diesem Jahr noch etwa 1.300 Jobs, davon entfallen auf Bernburg ca. 400. Der Trend geht zu einer weiteren Reduzierung, da andere Programme und Möglichkeiten für die Betroffenen zur Verfügung stehen, vor allem längerfristige Qualifizierungen. Herr Holz legte anschaulich dar, dass es Langzeitarbeitslose gibt, für die solch ein Job ein Willkürakt des Jobcenters ist, das zur Aktivierung dienen soll. Eine andere Gruppe an Langzeitarbeitslosen ist durch Vermittlungshemmnisse nicht in der Lage, auf dem freien Arbeitsmarkt eine Beschäftigung zu finden. Eben diese Gruppe soll durch die Vermittlung in länger als 1 Jahr laufende, gemeinnützige Arbeitsgelegenheiten untergebracht werden, was die meisten Betroffenen sicher freuen wird. Nichtsdestotrotz sind 1€-Jobs nur als „Brückenmaßnahme“ anzusehen, nicht als Dauerzustand.

Außerdem wurde von Herrn Holz die Transparenz des Jobcenters gegenüber den LeistungsempfängerInnen angesprochen. In einigen Orten, z. B. Nienburg und Egeln, gibt es Info-Punkte, wo man sich informieren und Antragsunterlagen abgeben kann. Diese Anlaufstellen gilt es zu erhalten und wenn möglich auszubauen. Auch soll in naher Zukunft die telefonische Erreichbarkeit der jeweiligen MitarbeiterInnen im Jobcenter verbessert werden. Um eine zu lange Gewöhnung der Fallmanager an ihre „Stammkunden“ zu unterbinden, wurden Anfang des Jahres bereits die Zuständigkeiten ausgetauscht. Deshalb ist z.Z. ein sehr freundlicher Umgang mit den Betroffenen zu verzeichnen, was beiderseits sehr zu begrüßen ist. Die neuen FallmanagerInnen können sich nun auf jeden einzelnen Fall in Ruhe einstellen und mit jedem Leistungsempfänger auf anstehende Aufgaben und Ziele beiderseits konzentrieren. Nachdem Herr Holz mit seinen Ausführungen am Ende war, gab es noch viel Zeit für die Anwesenden, ihre persönlichen Anliegen vorzubringen. Er ging sehr ausführlich und sachkundig auf die zahlreichen Fragen ein und regte ein weiteres Treffen dieser Art an.

Elke Rehmann, Wahlkreismitarbeiterin MdL Birke Bull