LINKER Widerstand gegen Umbenennungspläne

Der Bundestagsabgeordnete Jan Korte (DIE LINKE) und die Stadtratsfraktion der LINKEN in Bernburg wehren sich gegen die Pläne für eine Umbenennung der Bernburger Kalistraße. Wie die Mitteldeutsche Zeitung Anfang Oktober berichtete, möchte die CDU-Stadtratsfraktion der Saalestadt einen Teil der Kalistraße in Helmut-Kohl-Straße umbenennen.

Jan Korte dazu: “Die CDU mag ja die Verdienste von Helmut Kohl sehen, ich sehe aber vor allem die Verdienste der Bergbaukumpel für die Entwicklung der Region. Der Straßenname steht für über 100 Jahre Kali- und Steinsalzbergbautradition im Bernburger Werk. Er würdigt die Arbeit ganzer Generationen von Bergarbeitern und sollte deshalb auf keinen Fall angerührt werden, erst recht nicht aus parteipolitischem Interesse. Hinzu kommt, dass gerade die Ostdeutschen genug von den Straßenumbenennungsarien nach der Wiedervereinigung haben. Jetzt schon wieder damit anzufangen, verbietet sich.“

Auch Henriette Krebs, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Bernburger Stadtrat, wendet sich im Namen der Fraktion gegen den CDU-Antrag: „Persönlichkeiten mit Straßennamen zu ehren macht natürlich Sinn und hat auch in Bernburg lange Tradition. Wenn in neuen Wohn- oder Industriegebieten neue Straßen entstehen, kann darüber auch gerne wieder diskutiert werden. Grundsätzlich sollten hier, wie zuletzt auch geschehen, in erster Linie verdiente Personen aus der Region gewürdigt werden. Die Umbenennung einer bestehenden Straße, die eine lokale Besonderheit würdigt, in den Namen eines ehemaligen Bundespolitikers lehnen wir ab. Der Beschlussvorlage, die uns momentan vorliegt (Nr. 656/17), können wir schon deshalb nicht zustimmen, weil dort sogar von einer Umbenennung der gesamten Kalistraße die Rede ist.“

Jan Korte und die Stadtratsfraktion möchten allen Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit geben, sich gegen die Umbenennungspläne zu positionieren. Dazu liegen ab sofort Unterschriftenlisten im Wahlkreisbüro von MdB Jan Korte in der Kleinen Wilhelmstraße 2b aus. Außerdem wird bei den nächsten LINKEN Infoständen auf dem Karlsplatz die Möglichkeit bestehen, sich an der Unterschriftensammlung zu beteiligen. Unter dem Motto „Keine Umbenennung der Kalistraße!“ sind alle Interessenten aufgerufen, ein Zeichen gegen die Umbenennungspläne zu setzen.

Der Widerstand gegen die Pläne der CDU zeigte schon nach wenigen Tagung Wirkung: Die Stadtratsfraktion zog ihren Antrag vorerst zurück. Bis das Thema nicht komplett vom Tisch ist, geht die Unterschriftensammlung aber weiter.