Kopf hoch, nicht die Hände!

Tim Biermordt

Genossen! Die Kommunalwahl liegt hinter uns und ein wenig Zeit ist vergangen, der Schock sitzt tief, aber der Wille zur Veränderung tiefer. Wir sind im Salzlandkreis mit 112 Kandidaturen angetreten davon über 70 Personen. Insgesamt konnten wir 36 Mandate erringen, darunter auch Zugewinne wie im Ortschaftsrat Belleben oder im Gemeinderat Giersleben. Dennoch müssen auch wir uns Verluste eingestehen. Vielerorts haben wir uns halbiert, trotz unseres schweren Kampfes.

Was zu sagen ist, ist, dass die These, die Kommunalwahl wäre eine Personenwahl, bitterlich widerlegt wurde. Denn wäre dies so, hätten wir in unseren aktiven Ortsverbänden massiv zulegen müssen. Das Szenario blieb jedoch aus. Auch wenn wir wöchentlich Kinder- und Familienfeste mit buntem Programm und Brimborium veranstaltet hätten. Die Wählerschaft hat entschieden und diese Entscheidung, so fragwürdig sie auch erscheinen mag, müssen wir hinnehmen. Natürlich verlief dieser Wahlkampf nicht reibungslos und fehlerfrei. Alles begann mit der Gestaltung von Wahlprogrammen und Flyern. Die vom Landesverband bestellte Agentur hat einen derart schlechten Online-Generator vorgelegt, dass das berufene Design-Team aus unserem Kreisverband regelmäßig an ihre Grenzen stieß. Dazu kommt die Verzögerung aufgrund fehlender Freigaben durch die Landesgeschäftsstelle, die technische Struktur des Online-Generators an sich und die längere – viel länger als angegebene – Lieferzeit. Von den Verantwortlichen in der Landesgeschäftsstelle hieß es im Nachhinein nur, dass wir dahingehend ein Einzelfall waren. In Gesprächen mit anderen Kreisverbänden widerlegte sich das. Hinzu kommt die desaströse Anlieferung unserer Plakate, welche anfangs in Köthen angeliefert werden sollten und letztendlich doch nicht dabei waren.

Was uns bleibt, ist die Erfahrung aus dieser Wahl und der Schock, welchen wir zu neuer Energie umwandeln müssen. Die Rechten haben sich vielerorts verdoppelt. Das soll uns allerdings nicht in Ohnmacht versetzen. Das wäre jetzt unser größter Fehler. Wir müssen nun enger zusammenrücken, auch in Anbetracht der aktuellen Situation im Bund. Uns stehen in 2025 die Bundestagswahl und in 2026 die Landtagswahl bevor. Die kommenden zwei Jahren sind also auch überlebenswichtig für uns als Partei im Salzlandkreis. Dem zukünftigen Kreisvorstand erwartet eine umfangreiche Amtszeit. Dennoch bin ich zuversichtlich und blicke mit einer gesunden Portion Optimismus der kommenden Zeit entgegen.

Liebe Genossen, nach dieser Wahl braucht die Partei euch – uns alle – dringender denn je. So hoffe ich inständig, dass ihr mit uns seid und wir gemeinsam diesen Weg bestreiten.

Rotfront!