Diskussion zum bedingungslosen Grundeinkommen

Die Mitglieder des Ortsverbandes Saale-Wipper luden am 29. Juli in das Warmsdorfer Landgasthaus ein, um sich über die Thematik bedingungsloses Grundeinkommen zu informieren und sich über die Thematik auszutauschen. Als Gast konnte dabei Mathias Schweitzer begrüßt werden, er ist Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen sowie ver.di-Mitglied und freigestellter Betriebsrat.

Er thematisierte den Umbruch der Erwerbswelt, welche sich immer weiter von klassischen Betriebsstrukturen loslöst und sich immer weiter zu einer offenen Struktur entwickelt hat Der Einzelne erbringt immer häufiger nur noch kleine Arbeitspakete in Form freier Mitarbeit. Damit vollzieht sich ein Strukturwandel vom festen Angestelltenverhältnis hin zu einer freien, projektbezogenen Tätigkeit. Die führt dazu, dass die Sicherheit des Einkommens für einen steigenden Anteil von Bürgerinnen und Bürgern immer weiter abnimmt. Nach diesem Exkurs ging er auf das System des bedingungslosen Grundeinkommens ein, welches jedem Bürger und jeder Bürgerin „von der Wiege bis zur Bare“ gezahlt werden soll. Der wesentlichste Fakt ist die Abschaffung der Armut, insbesondere der Kinder- und Altersarmut, da das Grundeinkommen nicht auf der Höhe einer „Sozialpauschale“ am unteren Existenzminimum angesiedelt werden soll, sondern auf einem vernünftigen Level zum Leben. Der 2. wichtige Aspekt ist die Sicherheit, welche ein bedingungsloses Grundeinkommen mit sich bringt. Somit wäre es im Gegensatz zur momentanen Situation auch möglich, eine Stelle deren Bezahlung nicht der Qualifikation/ den Aufgaben entspricht abzulehnen, ohne auf Grund von Sanktionen direkt mittellos dazustehen. Darüber hinaus würde die Position der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegenüber den Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gestärkt werden, insbesondere wenn es um Themen wie unbezahlte Überstunden oder Tarifverträge geht.

Nach dem Vortrag wurde innerhalb der Gruppe noch in alle Richtungen diskutiert, hier zeigte sich, dass bis zu einer abschließenden, mehrheitsfähigen Lösung noch viel Arbeit zu leisten sein wird und sicherlich auch der ein oder andere Punkt noch einmal verworfen bzw. überdacht werden muss.

DIE LINKE. – Saale-Wipper                                                                                  

Lars Lehmann - Pressesprecher