Gedenken in Bernburg

Henriette Krebs

Am Vormittag des 27. Januar trafen sich die Genossinnen und Genossen des Bernburger Ortsverbandes zusammen mit der Ortsvorsitzenden Elke Rehmann und der Kreisvorsitzenden des Salzlandkreises, Henriette Krebs, zum gemeinsamen Gedenken auf dem Gelände des Fachklinikums Bernburg am Gedenkstein. Auf dem Gelände des heutigen Fachklinikums Bernburg befand sich ab 1940 eine der sechs zentralen „Euthanasie“-Anstalten, in denen Menschen mit Gas in vermeintlichen Duschräumen getötet wurden. Rund 14.000 Patientinnen und Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten sowie Häftlinge aus den Konzentrationslagern Buchenwald, Flossenbürg, Groß-Rosen, Neuengamme, Ravensbrück und Sachsenhausen starben allein in Bernburg. Darunter waren Alte, Menschen mit Behinderungen und auch Kinder. Im Spätsommer 1943 wurde die „Euthanasie“-Anstalt Bernburg geschlossen. Die baulichen Überreste der Vernichtungsanlage blieben zum Teil erhalten, darunter die Gaskammer. Heute kann der Ort besichtigt werden und mittels einer Ausstellung sind die grausamen Geschehnisse bis heute nachvollziehbar.

Die Gedenkstätte ist damit ein Ort, an dem die Geschichten der Vergangenheit auf die Fragen der Gegenwart treffen. In den Räumen, die früher zur Tötungsanstalt gehört haben, wird heute erinnert, gelernt und geforscht. Gerade in einer Zeit, in der Antisemitismus, Rassismus und Hetze wieder um sich greifen, liefert die Gedenkstätte für Opfer der NS-"Euthanasie" in Bernburg einen unschätzbaren Beitrag gegen das Vergessen. Die Stätte verdeutlicht allen Besucherinnen und Besuchern, dass zu Beginn des letzten Jahrhunderts aus anfänglichen Worten unfassbare und grausame Taten gegen Mitmenschen folgten und welche tödlichen Konsequenzen dies für Fremde und Freunde gleichermaßen haben konnte. Daher sollten wir niemals diese schrecklichen Taten vergessen, auf dass sie sich auch niemals wieder wiederholen werden, so das Credo der Genossinnen und Genossen.