OV Staßfurt - Traditionelle Mahn- und Gedenkveranstaltung auf dem Staßfurter Friedhof

Bianca Görke

Es ist eine feste Tradition für den Ortsverband, sich Ende Januar mit Mitgliedern und friedliebenden Bürgerinnen und Bürgern auf dem Staßfurter Friedhof zu einer Mahn– und Gedenkveranstaltung zu treffen.
Anlasss ist der Jahrestag der Befreiung des faschistischen Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee, der sich in diesem Jahr zum 77. Mal jährt.
Der Ortsvorsitzende konnte zu dieser Veranstaltung herzlich die Fraktionsvorsitzende der Partei DIE LINKE im Landtag, Eva von Angern, die Kreisvorsitzende Henriette Krebs und den Oberbürgermeister der Stadt Sven Wagner sowie ca. 40 Bürgerinnen und Bürger begrüßen.
Vor dem Redebeitrag legten der Ortsvorsitzende Klaus Magenheimer, Eva von Angern, Bianca Görke und Alexander Behm Kränze vor der Gedenktafel ab. Sie sollen stellvertretend der vielen Toten, Gefolterten und Opfer des Nationalsozialismus gedenken.
In ihrer Gedenkrede hob die Kreistagsabgeordnete und stellvertretende Stadtratsvorsitzende Bianca Görke die Verantwortung der jetzt lebenden Generation hervor, dafür zu sorgen, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholen dürfen. Das Vernichtungslager Auschwitz war nicht der Beginn, es war der menschenverachtende Höhepunkt einer Politik, die von Antisemitismus, Rassismus und Kriegsverherrlichung geprägt war .Die Repressalien wurden gesteigert und so Schritt für Schritt die Hemmschwelle für das unfassbar Böse beseitigt.Der von den deutschen Faschisten stabsmäßig geplante und durchgeführte Völkermord war in dem Ausmaß nur möglich, weil viele wegsahen und sich aktiv beteiligten.
Dafür wurden aber nur wenige zur Verantwortung gezogen und noch in der heutigen Zeit flammen immer wieder Prozesse zur „Auschwitzlüge“ auf, wo Menschen behaupten der Holocaust habe überhaupt nicht stattgefunden. Geradezu unerträglich erscheint da der Vergleich sogenannter Querdenker, die meinen mit den Einschränkungen durch die Pandemie machten sie ähnliches Leid durch. Dies sei eine schlimme Relativierung von Verbrechen und ist übelster Geschichtsrevisionismus und man darf nur hoffen, dass es auch nie wieder etwas Vergleichbares geben wird. Diese sogenannten Spaziergänge scheinen aber auch der Nährboden zu sein, wo sich Nazivokabular wieder ungestraft anwenden lässt . Die gesellschaftliche Spaltung wird hier als Türöffner für nationalistische Ideen genutzt und viele laufen bereits wieder den Propagandisten hinterher. Natürlich sind dies nicht alles Rechte, aber etwas mehr Sensibilität, wem ich da Beifall zolle, darf man von mündigen Bürgern doch erwarten. Sie rief uns auf, diesen Erscheinungsformen entschieden in allen Bereichen der Gesellschaft entgegenzutreten und zitierte folgerichtig auch aus dem Lied von Konstantin Wecker „ Sage Nein“.
Demokratie ist kein Selbstläufer, sie muss gepflegt und verteidigt werden. Dies wird auch in den nächsten Jahren ein Riesenkraftakt aller demokratischen Kräfte bleiben.
Die Dankesworte nutzte der Ortsvorsitzende, um alle Beteiligten zu einer Gedenkminute zu bitten.