6000 Menschen kämpfen für ihr Krankenhaus

Die Staßfurter Losung: „Finger weg vom Krankenhaus“

Seit mehreren Monaten gibt es auf Anregung von Stadtratsvorsitzenden Dr. Walter Blauwitz beim Oberbürgermeister der Stadt Staßfurt, Renè Zok, eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe „Konzept Staßfurter Krankenhaus“. Diese formierte sich, nachdem bekannt wurde, dass das Staßfurter Krankenhaus in den Salzlandkliniken als Auslaufmodell betrachtet wird. Aus Staßfurt, Hecklingen, Egeln, Güsten kamen über 14 000 Unterschriften zusammen, die Landrat Gerstner (SPD) und dem Klinikholdingaufsichtsrat beim Überdenken ihrer Pläne helfen sollten. Im Holdingaufsichtstrat wurde dann ein neues Konzept beschlossen, welches nach erster Euphorie sich eher als Beruhigungspille darstellte. Nun soll es der Staßfurter Chirurgie schon im Juni an den Kragen gehen. Dazu formierte sich der Staßfurter Widerstand. 6000 Menschen gingen auf die Straße. Sie alle sagten Nein zu den Kürzungs- und Schließungsplänen aus Bernburg und Aschersleben. 500 Menschen kamen zum Volksstimmeforum im Salzlandcenter, bei welchem die Klinikvertreter fern blieben. Die Staßfurter sagen auch Nein zu der parallel dargestellten Steuerverschwendung von Klinik- und OP- Neubauten an den anderen Standorten der Salzlandkliniken zu Lasten Staßfurts. Parallel gibt es seit Wochen in der Staßfurter Regionalpresse zahlreiche Bürgerbriefe, Protestäußerungen und auch viele kluge, von Sachlichkeit geprägte Vorschläge, die den Klinikstandort Staßfurt sichern können. Doch offensichtlich scheinen Landrat und Aufsichtsrat auf diesem Ohr taub, beharren auf ihren Standpunkten. Dies führt auch dazu, dass DIE LINK Fragen stellt und Fragen beantworten muss. In der Staßfurter Arbeitsgruppe sind Dr. Walter Blauwitz, Ralf-P. Schmidt, Klaus Magenheimer, Dr. Jürgen Beyer und Brigitte Köplin (Stadtseniorenbeirat) aktiv. Sie formulieren hier klar ihr Pro zum Staßfurter Krankenhaus in der Stadt Staßfurt, welche Mittelzentrum ist. Sie fragen aber auch wie die Partei intern mit dem Thema umgeht. Bisher fehlt eine Stellungnahme des Kreisvorstandes und der Kreistagsfraktion zum Thema. Diese ist laut LINKEmStadtvorstand Staßfurt längst überfällig. Denn DIE LINKEN in Staßfurt kämpfen nicht nur für ihr Haus, sondern auch gegen die immer lauter werdenden Privatisierungsideen für das Staßfurter Krankenhaus. Auch hier bedürfen die Staßfurter LINKEN der Rückenstärkung durch die Partei.

Landrat, Holdinggeschäftsführung und Aufsichtsrat entziehen sich vor Ort jeglichem Dialog, beraten hinter verschlossenen Türen. Kreistag-Gesundheitsausschussvorsitzender Ralf-P. Schmidt erhielt bereits 3malig eine Abfuhr vom Landrat, um über das Thema Salzlandkliniken im zuständigen Fachausschuss beraten zu dürfen. All dies hat nichts mit Demokratie zu tun. Und in Staßfurt formiert sich der Bürger-Widerstand neu. Mahnwachen, Petitionen, Einschaltung von Presse, Rundfunk und Fernsehn, Briefe an den Bund der Steuerzahler, Staatsanwaltschaft und weitere Aktivitäten sind im Gespräch.

Doch Fakt ist: An 14.000 Unterschriften und 6.000 Demonstranten kann die Politik und die Verantwortlichen nicht einfach so vorbeiplanen. Landrat, Aufsichtsrat, Klinikleitung und Kreistag müssen handeln! Dafür kämpft auch DIE LINKE.