Mahnendes Gedenken an die Opfer des Naziregimes

Am 27. Januar dieses Jahres begingen alle friedliebenden Menschen des Landes den 68. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee. Auschwitz ist zum Inbegriff für den deutschen Massenmord an Sinti, Roma, Juden und andere NS-Verfolgte geworden, die in das 60 Kilometer südlich von Krakau gelegene KZ deportiert wurden.

Auf Anregung des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog wird dieser Tag seit 1996 als bundesweiter Gedenktag an die Opfer der faschistischen Gewaltherrschaft begangen. Deshalb riefen Ortsverband und Stadtratsfraktion der Partei DIE LINKE. zum Gedenken und zur Mahnung auf den Staßfurter Friedhof auf, dem zahlreiche Vertreter von Parteien, Verbänden und Institutionen folgten.

Mit bewegenden und mahnenden Worten erinnerte Rednerin Sigrid Kullack vom Staßfurter Bergmannsverein an die damaligen Verbrechen und zitierte dabei Zeilen aus dem bekannten Lied der Moorsoldaten: „Auf und nieder gehen die Posten, keiner, keiner kann hindurch. Flucht wird nur das Leben kosten, vierfach ist umzäunt die Burg.“ Gefangene, die körperlich robust erschienen, mussten zum Beispiel für das Chemieunternehmen IG Farben bei völlig unzureichender Kleidung, Ernährung und medizinischer Versorgung schwerste Zwangsarbeit leisten. Nach wenigen Monaten waren die Arbeitssklaven ausgezehrt, starben an Unterernährung, Kälte oder infolge von Arbeitsunfällen. Häftlinge, die nicht mehr arbeiten konnten, wurden  ins Vernichtungslager zurückgeschickt, in vier Gaskammern getötet und anschließend in riesigen Krematorien verbrannt. Auch zu bestialischen medizinischen Experimenten wurden Frauen und Kinder missbraucht.

Als zur Befreiung die Truppen der Sowjetarmee 1945 das Tor mit der  zynischen Überschrift „Arbeit macht frei“ erreichten, hat der Holocaust weit über sechs Millionen Menschen das Leben gekostet. Doch leider wurden nach Kriegsende nicht überall in Deutschland Altnazis konsequent bestraft bzw. kamen sogar wieder in Amt und Würden.

Immer und immer wieder muss an die NS-Verbrechen erinnert werden. Niemals wieder dürfen sich Deutsche wieder an Angriffskriegen beteiligen! Frau Kullack machte gleichzeitig auf das rechtsextremistische Gedankengut in der gegenwärtigen Zeit aufmerksam und mahnte mit den Worten „Wehret den Anfängen“, allen rechten Parolen überall entschieden und couragiert entgegen zu wirken.

Mit einer Schweigeminute gedachten abschließend die Anwesenden der Toten und Klaus Magenheimer sowie Siegfried Mahlfeld von  der Partei DIE LINKE legten einen Kranz nieder.

Siegfried Mahlfeld