Trotz Scheitern keine Niederlage - zur Bürgermeisterwahl in Nienburg

Am 19.Oktober wurden die Bürger der Einheitsgemeinde Nienburg zur Wahl eines neuen Stadtoberhaupts an die Wahlurnen gerufen. Mandy Tkotz kandidierte für die DIE LINKE für dieses Amt. Weiterhin wurden durch den Wahlausschuss alle anderen vier Kandidaten für die Wahl zugelassen. In der öffentlichen Vorstellungsrunde der Bürgermeisterkandidaten, die am 25.09.2014 im Foyer des Seniorenwohnheimes stattfand, hatte jeder Bewerber die Möglichkeit neben der eigentlichen Vorstellungsrunde auf Fragen der Bürger zu antworten und die angestrebten Ziele als Bürgermeister zu definieren. Es war eine gut besuchte Veranstaltung. Neben Stadträten, zahlreichen Vereinsvertretern, Unternehmern und Angehörigen der Kandidaten nahmen auch einige interessierte Bürger an der Veranstaltung teil. Die Fragen, die an die Bewerber gerichtet waren, zielten meist auf die Erhaltung historischer Bauten Nienburgs sowie der kulturellen und touristischen Nutzung unserer Einheitsgemeinde ab. Fragen zu Schwerpunktthemen wie die derzeitige Haushaltslage unserer Stadt bzw. Möglichkeiten der Konsolidierung des Etats wurden leider nicht gestellt.

Die Zeit des Wahlkampfes war sehr interessant und verging wie im Flug. Mit dem Ortsverband hatten wir uns verständigt, dass wir diesmal den Wahlkampf nicht mit Plakaten bestreiten, sondern wir die Bürger, moderner, in Form von Bannern auf die Bürgermeisterkandidatin der „Linken“ aufmerksam machen wollten. Die Resonanz auf die Banner war sehr positiv. Von vielen Bürgern wurde berichtet, dass „es mal etwas anderes sei und gut ankäme“. Umso größer war bei mir natürlich auch die Freude auf den Wahlkampf.  An dieser Stelle möchte ich mich beim Ortsverband Nienburg vorab für die tatkräftige Unterstützung bei der Erstellung und der Anbringung der Banner bedanken. Im Flyer, den wir ca. eine Woche vor der Wahl in der Einheitsgemeinde verteilten, habe ich den Bürger meinen Weg in die Kommunalpolitik, meine Sichtweise und meine Ziele als Bürgermeisterin verdeutlicht.  Friedrich Thiemann, fleißiger Helfer beim Verteilen der Flyer, brachte es in einem Gespräch treffend auf dem Punkt, was für mich den Wahlkampf lebendig machte „Wahlkampf ist Beinarbeit“! Ich fand es sehr interessant beim Verteilen der Flyer mit Bürgern ins Gespräch zu kommen und erfuhr eine recht offene und positive Resonanz. Am 10.10.2014 bekam ich  Wahlkampfunterstützung von Birke Bull und Jörg Lemmert. Unseren Infostand konnten wir zwar nicht wie geplant durchführen, da uns keine Standerlaubnis auf dem Gelände eines Nienburger Einkaufszentrums gegeben wurde, dennoch schafften wir es gemeinsam, einige Bürger für die Wahl zu interessieren und zu motivieren, zur Wahl zu gehen und ihre Stimme abzugeben. Ein ganz großes „Danke“ somit an alle Beteiligten, die den Wahlkampf für mich mitorganisierten und tatkräftig bei der Verteilung der Flyer halfen.

Insgesamt war der Wahlkampf aller Kandidaten von Fairness und gegenseitigem Respekt geprägt, was in Gesprächen mit Bürgern als sehr positiv angesehen wurde.  Nach der Stimmenabgabe, verbrachte ich den Wahlsonntag mit meiner Familie mit einem langen Herbstspaziergang, um das Warten auf die Wahlergebnisse zu verkürzen. Nachdem die Wahllokale 18.00 Uhr geschlossen wurden, zeigte sich kurz darauf eine Tendenz, die nicht meiner Zielstellung entsprach. Im Sitzungssaal des Rathauses verfolgte ich die Auszählung der letzten Wahllokale. Gegen 19.00 Uhr stand das vorläufige Endergebnis der Wahl fest. Den Einzug in die Stichwahl haben Frau Falke, (Einzelbewerberin / Kämmerin der Stadt) und Herr Gerstner (SPD Kandidat) geschafft. Mit 221 Stimmen erhielt ich die wenigsten Wählerstimmen und belegte somit den letzten Platz. Mein gesetztes Ziel, den Einzug in die Stichwahl zu erreichen, wurde weit verfehlt. Die Enttäuschung darüber war natürlich groß. Für mich war es ein Wahlkampf voller Ehrgeiz und Herzblut und so begann ich sofort den Wahlkampf zu analysieren und Ursachen für das Scheitern zu suchen. Im Vergleich zur Stadtratswahl waren die Stimmen in dieser Wahl unverständlicherweise zu gering. Noch am Abend wandte ich mich an meine Freunde und Unterstützer und bedankte mich bei ihnen für Ihr Vertrauen. Trotz des Scheiterns im Wahlgang habe ich sehr viele Erfahrungen sammeln können, die ich gern in meiner Tätigkeit als Stadträtin weiter einbringen werde. Daher ist es keine Niederlage, sondern ein wichtiger Bestandteil kommunalpolitischer Erfahrung für mich.  

Die Stichwahl zwischen den Kandidaten Falke und Gerstner findet am 02.11.2014 statt. Eine Wahlunterstützung wurde von „Der Linken“ keinem Bewerber gegeben.