"Nachhaltig sind hier nur die Schäden"

Am 10. März führte ein Wahlkreistag die Landtagsabgeordneten Birke Bull und Angelika Hunger und die Stadtratsfraktionsmitglieder Angelika Trensch und Petra Giest in den Plötzkauer Auwald. Dieser Spaziergang hatte leider einen ernsten Hintergrund. Der Landesforstbetrieb Harz hat einen Kahlschlag an nahezu allen kommerziell verwertbaren Bäumen veranstaltet, der viele Fragen in der Öffentlichkeit aufwarf. Wir trafen uns aus diesem Grund mit dem Vorsitzenden des Naturschutzbeirates des Salzlandkreises, Siegfried Walter, der uns die Bedeutung des Auwaldes zum einen für den Hochwasserschutz, zum anderen als Ökosystem deutlich machte. Kritisiert wurde, dass man, wahrscheinlich um irgendwelche Vorgaben zu erfüllen, den Kindern und Enkeln in die Tasche gegriffen hat, die über Jahre kein Holz mehr ernten können. „Hier ist nicht auf Nachhaltigkeit geachtet worden. Nachhaltig sind nur die Schäden“, so Siegfried Walter im Gespräch. Hinzu kommt, dass der Auwald FFH-Gebiet ist. Das sind Schutzgebiete, die durch die EU dem Schutz von Pflanzen, Tieren und Lebensraumtypen gewidmet sind. In solchen Gebieten existiert ein Verschlechterungsverbot. Gegen dieses wurde nach Meinung von  Angelika Hunger verstoßen. Aber dazu muss nachgewiesen werden, welche Tier- oder Pflanzenart durch die Fällaktion verschwunden ist, weil sie keinen Lebensraum mehr findet. Wenn dieser Nachweis geführt werden kann, muss die EU auf die Verletzung des Verbotes hingewiesen werden. Das Thema Plötzkauer Auwald wird im nächsten Umweltausschuss als Selbstbefassungsantrag auf der Tagesordnung stehen.