Fragen zur Wahl

Interview mit dem Generalanzeiger Staßfurt

1. Was hat Sie zur Kandidatur bewogen?

Seit nahezu 25 Jahren bin ich in  Ausübung meines Berufes damit befasst, die Interessen Einzelner, kollektiver Gremien und Firmen durchzusetzen bzw. konfliktbeilegende Lösungen zu finden.

Recht und Gesellschaft bedingen  einander, wobei das Recht naturgemäß den gesellschaftlichen Entwicklungen immer etwas nachhängt.

 An dieser Stelle sehe ich mich in meiner Eigenschaft  des  Interessenvertreters oft  "ausgebremst". Es besteht wenig Gestaltungsspielraum.

Genau diesen erkenne ich hingegen in der Tätigkeit einer Oberbürgermeisterin.

 Artikel 28 Abs. 2 Satz 1 Grundgesetz  gewährleistet den Gemeinden das Recht, alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln.

Ich möchte meine Kenntnisse und Lebenserfahrung einbringen, um im Dialog mit den Menschen, Vereinen, Unternehmen, Abgeordneten  tragfähige und  vorwärtsbringende Entscheidungen des Stadtrates zu bewirken.

2. Wo sehen Sie unsere Stadt nach Ihrer Amtsperiode in sieben Jahren?

Für Staßfurt selbst möchte ich erreichen, dass über die Nutzung von Fördermittelprogrammen  des Landes, des Bundes und der Europäischen Union damit  begonnen wird, ein attraktives Zentrum  zu schaffen, in dem neben Theater, Restaurants, Einkaufsstätten,  Museen und Sportstätten Menschen aller Generationen und Nationen gern zusammentreffen.

Wirtschaftsinvestitionen, für die ich mich grundsätzlich stark machen werde, führen nicht zwangsläufig zu einer massiven Erhöhung des Arbeitskräftebedarfs. Vielmehr schafft sich der Mensch durch die Nutzung von High Tech als Arbeitskraft zunehmend ab.

Gleichwohl wissen wir, dass es  dort, wo Menschen zusammenleben, immer Arbeit gibt! Arbeit muss neu definiert werden, wollen wir uns nicht selbst abschaffen.

Deshalb werde ich  mich dafür engagieren, Unternehmensformen zu fördern, welche sich gesellschaftlichen Aufgaben widmen und damit gleichzeitig dafür sorgen, dass nicht immer mehr Menschen ihr Dasein über Transferleistungen fristen müssen, sondern durch eine gesellschaftlich anerkannte Tätigkeit ihren eigenen Wert wieder erkennen.

3. Was wollen Sie in Staßfurt verbessern?

Wenn ich den Menschen zuhöre, erwarten sie nicht  zwingend große Neuerungen, sondern dass sie wahrgenommen werden, mit ihren Hinweisen, Anmerkungen, Wünschen.  Als künftige Verwaltungsleiterin  will ich dafür sorgen, dass Angesprochenes, insoweit es im Interesse des Gemeinwohls steht, zügig eine Umsetzung erfährt..

4. Positionieren Sie sich zur geplanten Dickstoffversatzanlage

Ich bin nicht damit einverstanden, dass durch die Straßen unserer Stadt und Ortschaften tagtäglich Unmengen höchst giftiger Stoffe mit dem Risiko  verunfallen zu können fahren, um letztendlich diese Stoffe unter Tage einzubringen. Es gibt eben bis heute keine gesicherten Kenntnisse darüber, ob und wie sich die unterirdischen Hohlräume in den nächsten Jahren verhalten werden. Tektonische Veränderungen und die Wirkung unterirdischer Flüsse können mit einem lauten Knall, oder aber leise, Stück für Stück unser Grundwasser vergiften.

Ganz aktuell dürfte die geplante Anlage dem Ruf  unseres Traditionswassers aus der Region schaden.

5. Stellen Sie sich vor im Haushalt wären 500.000 € zur freien Verfügung gestellt

Staßfurt hat nach dem frühzeitigen Verlust seiner  Kreisstadteigenschaft  an Reputation verloren. Wichtige Behörden, Ämter, Einrichtungen sind gar nicht oder sehr zerstreut zu kaum merkbaren Öffnungszeiten zu erreichen.

Ich würde von dem Geld ein "Bürgerhaus" ähnlich einer Poliklinik schaffen, in dem Bürgerinnen und Bürger täglich sämtliche "Außenstellen" von Behörden, Ämtern und Einrichtungen wie die Rechtsantragsstelle des Amtsgerichtes, der Zulassungsstellen, Krankenkassen, Rentenversicherungsträger, etc., pp. aufsuchen können und dabei gleichbleibende Ansprechpartner haben.

In diesem Bürgerhaus soll es  auch einen Bereich geben, welcher  Ratsuchenden auf Nachfrage  erklären kann, wie Sie, welche Post zu verstehen und zu behandeln haben.

6. Bürger bitten Sie darum, die Stadt Staßfurt für die Bundesgartenschau 2025 ins Rennen zu schicke. Hätte die Bewerbung Ihrer Meinung nach Erfolg?

Unbedingt!

Es gibt für eine Stadt nichts Schöneres, als sich mit vielen Blumen schmücken zu können. Darüber hinaus fließen Mittel zur Erneuerung der Infrastruktur, die unserer Stadt gut zu Gesicht stehen würden.

Dabei  würde ich die Erfahrungen der Gartenvereine mit nutzen wollen. Es sollten so viele Menschen , wie nur möglich, daran mitwirken können, damit das Ergebnis unser gemeinsames Werk ist.

7. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage der Asylsuchenden in Staßfurt?

Unbefriedigend, da unzureichende Bundespolitik  vor Ort gelöst werden soll.

Aus für mich unerklärlichen Gründen sieht sich die für unsere Region zuteilende Stelle in Halberstadt außer Stande, Asylsuchende unter Beachtung ihrer Nationalitäten auszuwählen. So treffen sehr viele unterschiedliche Kulturkreise auf unseren Kulturkreis.

Staßfurt  hat nach anfänglichen Schwierigkeiten einen städtischen Arbeitskreis gebildet, welcher  sich mit den anstehenden Herausforderungen  vor Ort auch und vor allem im Interesse unserer Bürger /innen befasst.

8. Die Stadt hat 14 Ortsteile. In welchem besteht akuter Handlungsbedarf?

In allen, da die Menschen sich in den Ortsteilen nicht durch die Stadt Staßfurt mitgenommen fühlen.

Zum Teil sind sie auch tatsächlich von Staßfurt abgeschnitten. So gibt es keine einzige Busverbindung zwischen Brumby und Staßfurt. Die Bürger/innen ohne fahrbaren Untersatz können nach ihren Schilderungen  weder Krankenhausbesuche realisieren, noch Theaterveranstaltungen, oder Events wie den Zirkus Probst oder Staßfurt in Flammen besuchen.

Den Ortseilen möchte ich unabhängig von der Kernstadt eine eigene Entwicklung ihrer Kultur, Brauchtumspflege und Gemeinschaft ermöglichen. Dazu zählt für mich auch die Sicherung der Schule und der Kindertagesstätte im Dorf!

9. Wo oder wie können Bürger mit Ihnen in Kontakt treten?

Über mail : simona@roessing-re.de oder  über Facebook unter meinem vollständigen Namen.

Gesprächsinteresse  von Einzelnen, Vereinen oder Verbänden kann gern  über meine Kanzlei unter der Rufnummer: 03925/989818 mitgeteilt werden, so dass wir einen Termin abstimmen können.

Darüber hinaus werde ich in den nächsten Wochen auf allen nur denkbaren öffentlichen Veranstaltungen präsent sein. Wenn Sie mögen, sprechen sie mich einfach an! Es interessiert mich, was Sie bewegt!

Dank der Unterstützung meiner Kandidatur durch die LINKE finden Sie Informationen auch unter: www.dielinke-salzlandkreis.de.