Gedenken an die Opfer und Mahnung für die Zukunft

Der Ortsverband der Partei Hecklingen hat gemeinsam mit dem Bürgermeister zur Gedenkveranstaltung zum 71. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee eingeladen. Seit 1995, als der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar  zum Gedenktag ausgerufen hatte, findet diese Veranstaltung am Ehrenmal in Hecklingen statt.

Zum 21. Mal ist Genossin Charlotte Freist die Einladerin in Hecklingen. Abgeordnete der Stadt, Ortschaftsräte, Mitglieder der Feuerwehr, von Vereinen, kirchliche Würdenträger sowie zahlreiche Parteimitglieder gehörten zu den Anwesenden.

In seiner Ansprache rief unser Kreisvorsitzender Genosse Lothar Boese alle auf, eine Kultur des Erinnerns zu schaffen, die auch in die Zukunft gerichtet ist. Das Gedenken gilt nicht nur den Opfern des befreiten Vernichtungslagers, sondern auch den weltweit rund 65 Millionen Toten des von Deutschland entfesselten Krieges. In Bezug auf die aktuelle Situation in Deutschland rief er dazu auf, sich jeder Form von Ausgrenzung und Gewalt entgegenzustellen Er betonte: „ Wir müssen Menschen, die vor Krieg und Terror geflohen sind, helfen.“

Im Anschluss trafen sich auf Einladung des Staßfurter Ortsverbandes der Partei, zahlreiche demokratisch gesinnte Menschen zur traditionellen Mahn- und Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof in Staßfurt. Der Oberbürgermeister von Staßfurt, Herr Sven Wagner, wurde ebenso herzlich begrüßt wie unser Kreisvorsitzender. In ihrer Rede verwies die Landtagsabgeordnete Genossin Bianca Görke darauf, dass Auschwitz bei einer Entfernung von 670 km nicht weit weg sei. Auschwitz und seine Lehren waren und sind ebenfalls nicht weit weg. Der Weg des Hasses, der Diskriminierung, beginnt mit einem ersten Schritt: nicht mehr grüßen, nicht mehr dort kaufen, die Kinder nicht mehr gemeinsam spielen lassen und dann, weil die Hemmschwelle so tief gesunken ist, ist es nicht mehr weit, bis auf die verbale Gewalt die physische bis zur massenhaften Vernichtung folgt. Sie betonte:  „Eigentlich müsste man schweigen,  aus Demut oder aus Scham. Wie kann man aber schweigen, wo man doch Farbe bekennen muss?“ Die Rednerin verwies auf die heutigen Möglichkeiten, genau  hinzuschauen, sich dagegenzustellen und Rassismus bereits am Anfang in die Schranken zu weisen. Gerade bei der Bewältigung großer Herausforderungen darf es nicht passieren, dass die Gesellschaft nach rechts rückt. Parolen sollten als Parolen enttarnt werden.

Es empört sie, dass die Kriegstreiber mit ihren Waffengeschäften  Milliarden verdienen. Auch und gerade in Deutschland. Wo ist hier der Aufstand? Die Rüstungsausgeben der BRD übersteigen um ein Vielfaches die Hilfsausgaben für geflüchtete Menschen. Ihre Freude brachte sie darüber zum Ausdruck, dass sie kürzlich am Dr.-Frank-Gymnasium Schülerinnen und Schüler kennen gelernt hat, die neben ihrer schwierigen Abiturvorbereitung ein Integrationsprojekt entwickelt haben. Sie wollen etwas für die Integration junger Geflüchteter tun.

Mit der Niederlegung eines Kranzes und weiterer Blumen und einer Schweigeminute fand die Veranstaltung nach einem weiteren Musikstück ihren Abschluss.         

Klaus Magenheimer, stellv. Kreisvorsitzender