Gedenken an den Weltfriedenstag in Staßfurt

Klaus Magenheimer, Ortsvorsitzender

Aus Anlass des 80. Jahrestages des Beginns des 2. Weltkrieges hatte der Ortsverband der Partei DIE LINKE. Staßfurt zu einer Mahn- und Gedenkveranstaltung eingeladen. Mehr als 30 Parteimitglieder, Sympathisanten und Friedensfreunde hatten sich am Sonntagvormittag am Benneckeschen Hof versammelt. Unter ihnen konnte der Ortsvorsitzende Klaus Magenheimer den Staßfurter Oberbürgermeister Sven Wagner und den Ortsvorsitzenden der SPD, Michael Hauschild, herzlich begrüßen.
In seiner Rede verwies Klaus Magenheimer darauf, dass mit dem lang vorbereiteten Überfall Deutschlands auf Polen am 1. September ein unvorstellbarer Völkermord begann. Rund 60 Staaten und Kolonialgebiete waren direkt oder indirekt an den Kampfhandlungen in den furchtbaren 6 Jahren beteiligt. Ihnen fielen annähernd 60 Millionen Menschen zum Opfer. Allein die Sowjetunion hatte 27 Millionen Tote zu beklagen. Die systematische Ermordung von 5 Millionen europäischer Juden begann. Zum Verhängnis wurde den Deutschen der Überfall auf die Sowjetunion. Erst mit der Roten Armee traf die Wehrmacht auf einen am Ende überlegenden Gegner. Der Krieg kehrte an seinen Ausgangsort blutig zurück und die größten Opfer hatte die Bevölkerung zu beklagen.
Die Teilnehmer an der Mahn- und Gedenkveranstaltung waren sich einig und schlossen sich dem vielfachen Schwur vorangegangener Generationen an – von Deutschland darf nie wieder Krieg ausgehen. Der Redner machte jedoch auch an Beispielen deutlich, dass das Jahr 2019 kein gutes Jahr für Frieden und Abrüstung ist. Mit der Kündigung des Rüstungskontrollabkommens durch die USA und Russland ist eine neue Welle der Aufrüstung in Europa eingeleitet. Er prangerte an, dass weltweit 1,82 Billionen Dollar nur für Militär und Rüstung ausgegeben werden. Wie viele friedliche Projekte könnten in der Welt dafür gestartet werden? Der Redner verwies auch auf die Erklärung des Bundestagsabgeordneten Jan Korte zum Weltfriedenstag: »Wir wollen keine Verdoppelung des deutschen Rüstungsetats auf über 80 Milliarden Euro. Wir brauchen das Geld dringend für massive Investitionen in die Infrastruktur und die Sozialsysteme. Als einzige politische Kraft wenden wir uns im Bundestag gegen die Waffenexporte Deutschlands und die Beteiligung an militärischen Auslandseinsätzen der Bundeswehr«. Auf den engen Zusammenhang von Kriegen als zentrale Fluchtursache verwies der Redner darauf, dass diese Kriege auch mit deutschen Waffen geführt werden, deren Export durch die Regierenden in Deutschland noch immer nicht verboten ist. Gegen diese verantwortungslose Handlungsweise muss sich massiver gesellschaftlicher Widerstand formieren!
Bevor alle Teilnehmer eine Schweigeminute abhielten, kamen einige von ihnen zur Darstellung persönlicher Beziehungen zum 1. September zu Wort. In unmittelbarer Nähe des angebrachten Kranzes ließ der Taubenzüchter Rolf Funda weiße Friedenstauben in den Sommerhimmel starten.