Kuba in Warmsdorf

Ernst H Brink

Das Wetter sah an diesem Abend nicht sehr einladend aus. Es regnete teils heftig. Doch in Warmsdorf im Landgasthaus Kalnassy ist die Stimmung auf einen karibischen Abend eingestellt. Das Thema ist Kuba. Und Lothar Boese braucht nicht lange, um die Zuhörer weg vom kühlen Regenwetter des letzten Märztages in eine andere Welt zu entführen.
Boese ist nicht das erste Mal auf der Karibikinsel gewesen. Er war jeweils mit anderen Helfern in Kuba, um dort seine landwirtschaftlichen Kenntnisse einzubringen. Organisiert werden solche Aufenthalte über die Arbeitsgemeinschaft Cuba Sí, eine selbständig wirkende Arbeitsgemeinschaft der Partei Die Linke mit dem Ziel politischer und materieller Solidarität mit Kuba.
Boese zeigte in dem Diavortrag, wie sich das sozialistische Land verändert. Längst sind nicht mehr so viele Parolen zu sehen wie einst. Und, so Boese, es seien nicht mehr nur Parolen über den Sieg des Sozialismus durch mehr Arbeit. Es werde auch auf Effektivität geachtet. Der Wandel zeigt sich auch in der Landwirtschaft, wo modernere Maschinen zum Einsatz kommen und wo auch Privatwirtschaft im kleinen Maße Einzug hält. Was geblieben ist, ist der Stolz der Kubaner, dass sie sich ihre Eigenständigkeit erhalten haben und trotz der Blockade des Nachbarn USA Fortschritte in der Gesellschaft erringen. Die Blockade schade immer noch, so Boese. Kuba hat durch Corona noch auf einem weiteren Feld zu kämpfen. Der Tourismus ist regelrecht eingebrochen. Hier werde vieles getan, damit die Touristen wieder auf die Insel kommen, wo einst Ernest Hemingwayso gern verweilte.
Geschmacklich war man an diesem Abend natürlich auch auf Kuba eingestellt. Ernst Brink, der die Veranstaltung organisiert hatte, mixte gekonnt Mojitos. Der Erlös aus dem Getränkeverkauf ging an Cuba Sí. 50 Euro konnte Brink überweisen.