„Lesen gegen das Vergessen“ am 6. Mai 2022 in Bernburg

Roland Claus

Mit der Lesung erinnerte DIE LINKE erneut an die Bücherverbrennung der Nazis vom 10. Mai 1933. Deren erklärtes Ziel war damals, die literarischen Werke von Heine, Suttner, Brecht, Tucholsky, Seghers und vielen anderen für immer auszulöschen.
Unsere Kreisvorsitzende Henriette Krebs las aus Briefen der Antifaschistin Olga Benario, die hier in Bernburg umgebracht wurde. Der LINKE-Stadtrat Karsten Noack trug Brechts „Die Pappel vom Karlsplatz“ vor – ein Bezug zum Veranstaltungsort. Schon vor den Lesenden gelang es dem Elektro-Cellisten Matthias Marggraff eindringlich und gut hörbar, das Interesse der Passanten zu wecken.
Sehr beeindruckend trug Judith Kruder vom Theatrum Hohenerxleben Reden und Texte von Bertha von Suttner vor. Für viele überraschend auch ihr Vortrag der Rede der jüngsten Friedennobelpreisträgerin Malala Yousafzai vor der UNO.
Mit eigenen Gedichten konnte Veit Kuhr die Zuhörenden überzeugen. Veit ist angehender Diakon und neu im Kreisvorstand der Linken. Vielen weiteren Mitwirkenden an der Lesung sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Eine Premiere wagte Sabine Dirlich mit dem Lied „Die Kinder von Izieu“ von Reinhard Mey, begleitet an der Gitarre von Andi Schneidewind. Das Lied lässt sich nicht erzählen, hört es euch an.
Der Magdeburger Schauspieler und Dramaturg David Schliesing hat „Lesen gegen das Vergessen“ gekonnt und einfühlsam moderiert. Er zitierte auch Heinrich Heines Mahnung: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“. Danke David.
Schön, dass wir einen Gruß von Gesine Lötzsch hören konnten, der Initiatorin von „Lesen gegen das Vergessen“ auf dem Bebelplatz in Berlin.
Zum guten Schluss haben die Einladenden allen an der Organisation, Technik und Versorgung Beteiligten herzlich gedankt. Wenn ihr eure Arbeit gut macht, sieht man sie nicht. Aber gerade deshalb: Danke!