Lautes Zeichen gegen Rechts gesetzt

Jung und alt beteiligten sich am Samstag am Aktionstag gegen Rechts der Linkalternativen Jugend Bernburg. Unter dem Motto "Aufmucken gegen Rechts" wurde am Abend ein lautes Zeichen gegen braunes Gedankengut gesetzt. Knapp 100 begeisterte, vornehmlich junge Gäste fanden sich dazu im Bernburger Klubhaus der Jugend ein. Mit Anton, Belonging to no estate, Shed your blood, Mr. Sprutz und den Schuttratten sorgten gleich 5 Bands für Stimmung. Bei Klängen von Pop und Rock bis hin zu Metal und Punk ging es bis Mitternacht hoch her im Klubhaus. Das Anliegen von Bands und Gästen brachten die Punkrocker von den Schuttratten z.B. mit "Nicht mit uns" auf den Punkt.
Bereits am Nachmittag hatte die Jugendgruppe versucht sich mit dem Thema Rechtsextremismus bei einer Informationsveranstaltung in der Gedenkstätte "Euthanasie" inhaltlich auseinander zu setzen. Dazu war der Journalist und Autor Andreas Speit aus Hamburg in die Saalestadt gekommen. Vor einem generationsübergreifenden und diskussionsfreudigen Publikum gab er einen Überblick über die Rechte Szene in Deutschland und setzte einen Schwerpunkt beim Thema Autonome Nationalisten. Hiermit sind Gruppierungen innerhalb der Rechten gemeint, die in Kleidung und Auftreten autonome Antifaschisten kopieren und die und somit in den letzten Jahren zunehmend für Verwirrung z.B. bei Demonstrationen gesorgt haben. "Charakteristisch ist ein äußerst aggressives und gewalttätiges Auftreten gegenüber vermeintlichen politischen Gegnern und der Polizei" meinte Speit. Er warnte davor im Kampf gegen Rechts nachzulassen und  Rechtsextremismus als Randthema zu behandeln. "Vielmehr handelt es sich um ein gesamtgesellschaftliche Erscheinung, die sich z.B. durch eine zunehmende Verankerung von Neonazis in den Kommunalparlamenten zeigt."
Dario Wolf von der Linkalternativen Jugend meinte am Ende des Tages: "Die sehr gute Resonanz auf den Aktionstag zeigt uns, wie brennend das Thema Rechtsextremismus gerade bei jungen Menschen immer noch ist. Die Auseinandersetzung mit alten und neuen Nazis wird deshalb ein Schwerpunkt für die Jugendgruppe bleiben."

Jörg Lemmert