Birke Bull ist Direktkandidatin im Wahlkreis 21

Am 30. August wählten 40 Genossinnen und Genossen auf einer Mitgliederversammlung  die Direktkandidatin im Wahlkreis 21. Birke Bull trat ohne Gegenkandidaten an und erhielt 37 Stimmen und damit 92,5 %.  Die 46-Jährige Erziehungswissenschaftlerin und Soziologin ist Vorsitzende der Lebenshilfe Sachsen-Anhalts und betreut den Wahlkreis Bernburg schon seit 1994.

In ihrer Vorstellungsrede sprach sie über ihre bisherige Arbeit in der Landtagsfraktion und stellte verschiedene Konzepte vor, wie DIE LINKE nach der Wahl Sachsen-Anhalt verändern will. Dabei wird  Regierungsverantwortung angestrebt, aber selbst aus der Opposition heraus kann und wird man das Land gestalten. Nicht nur durch Bundesratsinitiativen, sondern vor allem, in dem man die Regierungsparteien vor sich her treibt. Viele Themen, für die DIE LINKE vor einigen Jahren noch belächelt wurde, finden sich inzwischen in den Wahlprogrammen der anderen Parteien wieder.

Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit der Landtagsfraktion wird die Bildungspolitik werden, denn Bildung verspricht nicht nur Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch Lebenskompetenz. „Wer gebildet ist, kann sich notfalls gegenüber Ämtern wehren“, so Birke Bull in ihrer Vorstellungsrede. Derzeit verlassen 27,3 % aller Kinder die Schule mit einem Abschluss, der unterhalb des Realschulabschlusses liegt. Diesem Umstand will DIE LINKE mit ihrer Schulreform begegnen. Längeres gemeinsames Lernen, die Angleichung der Lehrpläne von Sekundarschule und Gymnasium und differenzierte Lehrmethoden sollen die Sekundarschule stärken, um sie dann im Schuljahr 2017/18 in eine Gemeinschaftsschule zu überführen. Bildung muss die sozialen Lebenslagen der Kinder viel stärker berücksichtigen als bisher, dies bezeichnet Birke Bull als existenzielle Frage von Gerechtigkeit.

In der anschließenden Diskussion wurde noch einmal deutlich, dass es in einer Frage eine einhellige Meinung gibt: Die stärkste Fraktion stellt den Ministerpräsidenten. Das ist übrigens laut einer Umfrage  in der Bevölkerung parteiübergreifend Konsens.