Wahlkreistag in Bernburg

Am 29. März führte die Abgeordnete Birke Bull einen Wahlkreistag in Bernburg durch. Gespräche mit dem Vereinsvorsitzenden vom Verein „Wir für die Jugend e.V.“, Michael Krause, mit der Leiterin des Lernzentrums Bernburg, Mareike Wagner, und mit verschiedenen Akteuren rund um das Wohngebiet Strenzfeld standen auf dem Programm.

Bei „Wir für die Jugend e.V.“ informierte sich die Abgeordnete über verschiedene Projekte, die der Verein im Europäischen Jahr gegen Armut organisieren wird. Ziel ist es, für das Thema Armut in unserer Gesellschaft zu sensibilisieren und auch nach Ablauf des Jahres das Bewusstsein hierzu zu schärfen. Erlöse der Projekte kommen  der Finanzierung von kostenlosem Mittagessen in Schulen oder Unterstützung der Tafel zu Gute.

Beim Gespräch im Lernzentrum Bernburg stellte Frau Wagner zunächst ihre Arbeit vor. Im Rahmen des ESF-Programms „2. Chance“ wurde das Projekt ins Leben gerufen, um Schulverweigerung zu begegnen. Schülerinnen und Schüler werden für ein Jahr in Kleingruppen unterrichtet und sollen anschließend wieder an die Regelschulen integriert werden. Die hoch engagierte Arbeit führt dazu, dass die Schülerinnen und Schüler regelmäßig zum Unterricht kommen und ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden konnte. So entstand ein Schonraum, in dem vielfältige Problemlagen bearbeitet werden können.

Die Mitarbeiterinnen des Lernzentrums, das vom Rückenwind e.V. Schönebeck betrieben wird, wünschten sich für ihre Arbeit eine dauerhafte Finanzierung, auch nach Auslaufen der Förderung durch die Europäische Union. Frau Bull betonte, dass die Kompetenz der Mitarbeiterinnen eigentlich an den Regelschulen benötigt werden würde, statt immer mehr „Reparaturbetriebe“ ins Leben zu rufen.

In der „Strenzfelder Runde“ ging es zum 2. Mal um die Privatisierung der Strenzfelder Wohnungen. Der Verkauf an den privaten Investor ist inzwischen erfolgt und es ging darum, ein Jahr danach noch einmal alle Erkenntnisse aus verschiedenen Quellen zusammen zu tragen. So trafen sich der Vorsitzende des Stadtteilvereins, der Geschäftsführer der Bernburger Baugesellschaft (der ehemalige Verwalter der Wohnungen), Mieterinnen und Mieter mit Birke Bull und dem Wohnungspolitiker der Landtagsfraktion, Guido Henke. Von den Strenzfelder Einwohner/innen wurde kritisiert, dass es keinen festen Ansprechpartner vor Ort und keine festen Verträge mehr mit Handwerks- und Instandhaltungsfirmen mehr gibt. Es wird befürchtet, dass darunter die Qualität der Arbeiten leidet.

Zur Sprache kam auch die Enttäuschung, dass durch den Verzicht eines Verkaufes an ein kommunales Unternehmen dem Land Schaden entstanden ist. So gehen Gewerbesteuer-, Einkommensteuereinnahmen und Arbeitsplätze verloren.

Einig war man sich, dass rechtlich an dem Verkauf nicht mehr zu rütteln ist, dass man aber politisch noch agieren kann. Guido Henke stellte eine Anfrage zum Thema an die Landesregierung in Aussicht.