Kranzniederlegung in Bernburg

Zum 73. Mal jährte sich am 8. Mai der Tag der Befreiung. Auch in diesem Jahr trafen sich nahezu 20 Genoss*innen und Sympathisant*innen am Ehrenmal in Bernburg am Martinsplatz. Es wurden Kränze des Kreisverbandes DIE LINKE durch den Kreisvorsitzenden, Lothar Boese, sowie von Vertretern des Landesverbandes der KPD niedergelegt und der im Kampf gegen den Hitlerfaschismus Gefallenen gedacht.

In einer kurzen Rede erinnerte die Leiterin der Gedenkstätte Bernburg, Dr. Ute Hoffmann daran, dass die Zerschlagung des „Dritten Reiches“ für die Völker, die durch das NS-Regime unsägliches Leid erfahren mussten, wie auch für die Deutschen, die unter diesem Regime litten oder verfolgt wurden, eine Befreiung war, während für viele Deutsche dieser Tag aber auch eine Niederlage bedeutete. Gleichzeitig verwies sie darauf, dass die NSDAP bei Reichstagswahlen zu Beginn der 30-er Jahre die Zustimmung eines beträchtlichen Teils der Bevölkerung zu ihren programmatischen Forderungen erhalten hatte. Ebenso mahnte sie, nicht zu vergessen, wie die nationalsozialistische Politik damals die Möglichkeiten der Demokratie nutzte, um ihre eigenen und zutiefst undemokratischen Ziele umzusetzen.

Wie aktuell klangen da Dr. Ute Hoffmanns Worte: „Über das Aufgreifen von Sorgen, Nöten und Ängsten großer Teile der Bevölkerung vermittelte die Propaganda der NSDAP vielen ihrer Wähler das Gefühl, dass jemand ihnen zuhört und ihre Interessen vertritt – ein bewährtes Erfolgsmuster.“

Eine persönliche Anmerkung sei erlaubt; für mich bleibt der 8. Mai ein wirklicher Tag der Befreiung, da im Hitler-Staat Angehörige meiner Familie als Fremdarbeiter in der deutschen Rüstung arbeiten mussten oder wegen humanitärer Hilfe für Kriegsgefangene inhaftiert wurden.

 

Dieter Jakscha, Mitglied im Ortsvorstand Bernburg